Die Vorweihnachtszeit in Österreich ist eine ganz besondere Zeit. Sobald der erste Schnee fällt und die Städte mit festlicher Beleuchtung geschmückt werden, verwandeln sich Plätze und Straßen in zauberhafte Weihnachtsmärkte, die sogenannten "Christkindlmärkte". Der Duft von Glühwein, Punsch, gebrannten Mandeln und frischen Weihnachtskeksen liegt in der Luft, während traditionelle Handwerkskunst und regionale Köstlichkeiten angeboten werden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die schönsten Weihnachtsmärkte Österreichs vor, die mit ihrer einzigartigen Atmosphäre verzaubern.
Wien: Kaiserliche Weihnachtsmärkte
Die Hauptstadt Österreichs beherbergt über 20 Weihnachtsmärkte, jeder mit seinem eigenen Charme und Charakter. Hier sind die drei bekanntesten:
Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz
Der größte und bekannteste Weihnachtsmarkt Wiens lockt jährlich über drei Millionen Besucher an. Vor der imposanten Kulisse des Wiener Rathauses erstreckt sich ein Meer aus rund 150 festlich geschmückten Ständen. Der angrenzende Rathauspark verwandelt sich in ein Lichtermeer mit kunstvoll beleuchteten Bäumen und märchenhaften Installationen. Ein besonderes Highlight: das "Herzerlbaum", ein Baum voller leuchtender Herzen, der zum beliebten Selfie-Spot geworden ist.
Besonderheiten: Eislaufbahn und Eislaufpfade durch den Park, täglich wechselndes Chöre-Programm auf der Bühne, Karussell für Kinder.
Öffnungszeiten: Mitte November bis 26. Dezember, täglich von 10:00 bis 22:00 Uhr (am 24. Dezember bis 18:00 Uhr).
Weihnachtsmarkt Schönbrunn
Vor der majestätischen Kulisse des Schlosses Schönbrunn findet einer der stilvollsten Weihnachtsmärkte Wiens statt. Die kaiserlich-königliche Atmosphäre macht diesen Markt zu einem besonderen Erlebnis. Im Gegensatz zu anderen Märkten setzt der Schönbrunner Weihnachtsmarkt auf gehobene Qualität bei Handwerkskunst und kulinarischen Angeboten. Nach Weihnachten verwandelt er sich in einen Neujahrsmarkt, der bis Anfang Januar geöffnet bleibt.
Besonderheiten: Hochwertige Handwerkskunst, Live-Konzerte mit klassischer Musik, traditionelle österreichische Weihnachtsbäckerei.
Öffnungszeiten: Mitte November bis 26. Dezember, täglich von 10:00 bis 21:00 Uhr (am 24. Dezember bis 16:00 Uhr).
Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung
Dieser traditionelle Markt im Herzen der Altstadt besticht durch seine authentische Atmosphäre. In einem der ältesten Viertel Wiens gelegen, konzentriert sich der Markt auf traditionelles Kunsthandwerk und regionale Köstlichkeiten. Ein besonderer Blickfang ist die 46 Meter lange Weihnachtskrippe mit lebensgroßen Figuren.
Besonderheiten: Bio-Bauernmarkt, lange Weihnachtskrippe, traditionelle Handwerkskunst.
Öffnungszeiten: Ende November bis 23. Dezember, täglich von 10:00 bis 21:00 Uhr.
Salzburg: Weihnachtszauber in Mozarts Geburtsstadt
Die Stadt Salzburg verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit in eine romantische Winterkulisse, die Besucher aus aller Welt anzieht.
Salzburger Christkindlmarkt
Der Salzburger Christkindlmarkt am Domplatz und Residenzplatz zählt zu den ältesten und schönsten Adventmärkten der Welt, mit einer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Die historische Altstadt mit ihren barocken Kirchen und der Festung Hohensalzburg bildet eine eindrucksvolle Kulisse für diesen festlichen Markt. Besonders beeindruckend ist der riesige Christbaum, der den Residenzplatz schmückt.
Besonderheiten: Tägliches Turmblasen, Krampusläufe, traditionelle Engelschöre, "Christkind"-Auftritte für Kinder.
Öffnungszeiten: Ende November bis 26. Dezember, täglich von 10:00 bis 20:30 Uhr (am 24. Dezember bis 15:00 Uhr).
Hellbrunner Adventzauber
Der stimmungsvolle Adventmarkt im Park des Schlosses Hellbrunn besticht durch seine märchenhafte Atmosphäre. Der Schlosspark wird von Tausenden Lichtern erleuchtet, und die Fassade des Schlosses verwandelt sich in einen überdimensionalen Adventskalender. Besonders für Familien mit Kindern ist der Hellbrunner Adventzauber ein Erlebnis, da ein kleiner Zoo mit Rentieren und ein nostalgisches Karussell auf die kleinen Besucher warten.
Besonderheiten: Adventkalender an der Schlossfassade, Kinderpostamt, Rentiere, Handwerksvorführungen.
Öffnungszeiten: Ende November bis 24. Dezember, Donnerstag bis Sonntag von 13:00 bis 20:00 Uhr.
Innsbruck: Weihnachten zwischen Bergen
Die Tiroler Hauptstadt bietet einen einzigartigen Kontrast zwischen alpiner Bergkulisse und festlichem Markttreiben in der historischen Altstadt.
Christkindlmarkt in der Altstadt
Der traditionelle Innsbrucker Christkindlmarkt in der malerischen Altstadt wird von den mittelalterlichen Häusern und dem weltberühmten Goldenen Dachl umrahmt. Besonders beeindruckend ist der riesige Weihnachtsbaum vor dem Goldenen Dachl, der mit kristallinen Ornamenten von Swarovski geschmückt ist. Über 70 Stände bieten traditionelles Handwerk und Tiroler Spezialitäten an.
Besonderheiten: Swarovski-Weihnachtsbaum, tägliche Auftritte von Turmbläsern und Alphorn-Spielern, Märchenvorführungen für Kinder.
Öffnungszeiten: Mitte November bis 23. Dezember, täglich von 11:00 bis 21:00 Uhr.
Markt auf dem Maria-Theresien-Platz
Ein moderner Weihnachtsmarkt unter einer überdimensionalen Lichterinstallation, die den gesamten Platz überspannt. Der Blick auf die umliegenden Berge und die beleuchtete Nordkette bei Einbruch der Dunkelheit ist spektakulär. Dieser Markt ist besonders bei jungen Leuten beliebt, da er ein moderneres Angebot und eine entspannte Atmosphäre bietet.
Besonderheiten: Kristallbaum, moderne Lichtinstallationen, Panoramablick auf die Nordkette, Live-Musik.
Öffnungszeiten: Mitte November bis 6. Januar, täglich von 11:00 bis 21:00 Uhr.
Graz: Der märchenhafte Eiserne Weg
Die steirische Hauptstadt verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit in ein Lichtermeer, das die Besucher verzaubert.
Grazer Christkindlmarkt am Hauptplatz
Der zentrale Weihnachtsmarkt der Stadt wird von einer 35 Meter hohen Tanne und dem historischen Rathaus dominiert. Die Stände bilden einen Kreis um den imposanten Weihnachtsbaum und bieten steirische Spezialitäten wie Kürbiskernöl-Produkte und regionalen Wein an. Ein besonderes Highlight ist die tägliche Beleuchtung des Baumes, begleitet von Chorgesang.
Besonderheiten: Riesenrad mit Blick über die Stadt, tägliches Glockenspiel, handgefertigte steirische Krippen.
Öffnungszeiten: Mitte November bis 24. Dezember, täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr.
Aufsteirern Adventmarkt am Schlossberg
Dieser außergewöhnliche Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Grazer Schlossberg, der mit einer Standseilbahn oder über den berühmten Aufzug im Berg erreicht werden kann. Die Stände sind in die historischen Gemäuer integriert, und von oben hat man einen atemberaubenden Blick über die weihnachtlich beleuchtete Stadt. Hier werden vor allem traditionelle steirische Produkte und Handwerkskunst angeboten.
Besonderheiten: Panoramablick über die weihnachtliche Stadt, traditionelle steirische Kultur mit Volksmusik und Tanz.
Öffnungszeiten: Ende November bis 23. Dezember, Freitag bis Sonntag von 14:00 bis 20:00 Uhr.
Außergewöhnliche Weihnachtsmärkte in Österreich
Neben den bekannten Weihnachtsmärkten in den großen Städten gibt es in Österreich auch einige besondere Adventmärkte, die durch ihre außergewöhnliche Lage oder ihr spezielles Konzept hervorstechen:
Christkindlmarkt Schloss Hof (Niederösterreich)
Im barocken Ambiente des größten Landschlossensembles Österreichs findet ein stimmungsvoller Adventmarkt statt. In den historischen Sälen werden Handwerkskunst und kulinarische Köstlichkeiten angeboten, während im Gutshof alte Handwerkstraditionen lebendig werden. Der weitläufige Schlosspark ist festlich beleuchtet und lädt zu winterlichen Spaziergängen ein.
Besonderheiten: Barocke Kulisse, historische Handwerksvorführungen, Adventprogramm für Kinder.
Öffnungszeiten: An den Adventwochenenden, 10:00 bis 19:00 Uhr.
Bergadvent in Hallstatt (Oberösterreich)
Das malerische Dorf Hallstatt, bekannt für seine einzigartige Lage am See und seine historischen Häuser, bietet einen der romantischsten Weihnachtsmärkte Österreichs. Der kleine, aber feine Markt am Marktplatz wird von den schneebededeckten Bergen und dem funkelnden See umrahmt. Der Bergadvent in Hallstatt ist besonders für seine authentische, nicht-kommerzielle Atmosphäre bekannt.
Besonderheiten: Bootsfahrten über den See, traditionelle Handwerkskunst aus dem Salzkammergut, Fackelwanderungen.
Öffnungszeiten: An den Adventwochenenden, 11:00 bis 19:00 Uhr.
Adventmarkt auf der Festung Hohensalzburg (Salzburg)
Hoch über den Dächern von Salzburg, auf der mächtigen Festung Hohensalzburg, findet ein besonderer Adventmarkt statt. Die mittelalterliche Kulisse und der Panoramablick über die Stadt machen diesen Markt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Markt konzentriert sich auf traditionelles Handwerk und historische Weihnachtsbräuche.
Besonderheiten: Mittelalterliche Atmosphäre, spektakulärer Blick über Salzburg, traditionelle Musikdarbietungen.
Öffnungszeiten: An den Adventwochenenden, 10:00 bis 19:00 Uhr.
Praktische Tipps für den Besuch österreichischer Weihnachtsmärkte
Um Ihren Besuch auf österreichischen Weihnachtsmärkten optimal zu gestalten, haben wir einige hilfreiche Tipps zusammengestellt:
Die beste Zeit für einen Besuch
Die Weihnachtsmärkte sind meist von Mitte/Ende November bis Weihnachten geöffnet. Ein Besuch unter der Woche oder am frühen Nachmittag ermöglicht ein entspannteres Erlebnis mit weniger Gedränge. Besonders stimmungsvoll sind die Märkte bei Einbruch der Dunkelheit, wenn die Lichter leuchten.
Wetterfeste Kleidung
Die österreichischen Winter können kalt werden, vor allem in den Abendstunden. Warme, wasserfeste Kleidung und robuste Schuhe sind unerlässlich. Bedenken Sie, dass die meisten Weihnachtsmärkte im Freien stattfinden.
Lokale Spezialitäten probieren
Jede Region hat ihre eigenen weihnachtlichen Köstlichkeiten. In Wien sollten Sie unbedingt den Weihnachtspunsch und die Vanillekipferl probieren, in Salzburg die Bosna (eine Art Hot Dog) und in Tirol den Zirbenschnaps und die Kiachln (frittierte Teigstücke mit Preiselbeeren).
Becher-Pfand nicht vergessen
Auf österreichischen Weihnachtsmärkten werden Glühwein und Punsch oft in speziellen Keramikbechern serviert. Dafür wird ein Pfand erhoben, das Sie zurückbekommen, wenn Sie den Becher zurückgeben. Viele Besucher behalten diese Becher jedoch als Souvenir.
Bargeld bereithalten
Obwohl immer mehr Stände Kartenzahlung akzeptieren, ist es ratsam, Bargeld dabei zu haben, besonders auf kleineren Märkten.
Österreichische Weihnachtstraditionen erleben
Ein Besuch auf österreichischen Weihnachtsmärkten bietet die Gelegenheit, die reichen Weihnachtstraditionen des Landes kennenzulernen:
Krampus- und Perchtenläufe
Besonders in den Alpenregionen gehören die Krampus- und Perchtenläufe zur Vorweihnachtszeit. Die furchterregenden, maskierten Gestalten ziehen durch die Straßen und sorgen für ein schauriges Spektakel. In vielen Orten finden organisierte Läufe statt, die ein besonderes Erlebnis für Besucher darstellen.
Adventkonzerte
Während der Adventzeit finden in vielen Kirchen und Konzerthallen festliche Konzerte statt. Besonders die Adventsingers in Salzburg und die Wiener Sängerknaben bieten unvergessliche musikalische Erlebnisse.
Das "Christkind"
In Österreich bringt traditionell das Christkind die Geschenke, nicht der Weihnachtsmann. Auf vielen Weihnachtsmärkten können Kinder dem Christkind begegnen, das meist als engelsgleiche Figur mit goldenen Locken dargestellt wird.
